Nach wessen Zeitplan leben wir?

Warum lassen wir uns so oft vereinnamen von Personen, Dingen oder Angelegeneiten, die uns gar nichts, oder doch wenig bedeuten? Vom Chef, der Hausarbeit oder der Steuererklärung? Was hält uns davon ab, die Dinge zu tun, die uns nicht nur Spaß machen, sondern Kraft geben?
Wenn es uns wenig bedeutet, Dinge zu tun und wir sie dennoch nicht lassen, hat dies meistens mit der Sorge vor den Folgen des Nicht-Tuns dieser Sache zu tun.

Wir fürchten die Abmahnung oder Arbeitslosigkeit, das Versinken in Bergen von Schmutzwäsche und benutzem Geschirr oder die Zwangsfestsetzung einer Steuerschuld.
Also tun wir letztlich doch das scheinbar Unvermeidliche. Aber wir tun es widerwillig. Oder wir tun es nur deswegen, um irgendwann einmal ein wirklich tolles Ereignis erleben zu können. Einen Traumurlaub zum Beispiel. Nur ist dieser Traumurlaub dann von so kurzer Dauer, dass dem Kick ein meistens um so heftigerer Kater folgt: nach nur vier Wochen sind wir schon wieder urlaubsreif. Warum ist das so?

Das ist der Rat von Gombe an den jungen Jack:

Nach Wessen Zeitplan leben wir? (…) Wenn wir uns immer nur sorgen, was als Nächstes kommt, verpassen wir die Chance, Großartiges aus all den Gelegenheiten zu machen, die sich in jedem Moment um uns herum ergeben. (…) Wir haben also die Wahl, das Leben zu genießen, wie es sich uns bietet, oder uns immer nur darauf vorzubereiten, genau das irgendwann zu tun!

Ma Ma Gombe, Life Safari von John P. Strelecky

Die Passage stammt aus dem siebten Kapitel des Buches Life Safari von John Strelecky. Was Ma Ma Gombe damit deutlich macht, ist die Gefahr, immer nur in der Hoffnung auf bessere Zeiten zu leben, ohne je wirklich das eigene Leben zu leben. Fremdbestimmt zu „existieren“. Das ist es, was viele Menschen tun. Jeder sollte sich fragen: Ist es das, was ich will?

Ich selbst hatte auch einige Aufgaben in „meinem“ Zeitplan stehen, die mich Kraft gekostet hätten. Und machmal tauchen Sie dort wieder auf. Doch ich habe die Freiheit, mich zu entscheiden. Und so habe ich mich entschieden, meinem Zeitplan zu folgen. Es ist ein Zeitplan, der von Verantwortung gezeichnet ist. Verantwortung für alle die auf mich angewiesen sind (als Ehepartner, Vater, Steuerzahler oder Arbeitgeber) und die erwarten, dass ich meine Verpflichtungen erfülle. Aber auch von der Verantwortung für mein Leben, für meine Big Five for Life!

Inzwischen bin ich sehr sicher, wenn es um die Entscheidung in einer konkreten Situation geht: ich höre auf meinen Bauch und fahre gut damit. Das heisst nicht, dass ich frivol in den Tag hinein lebe. Aber dass mein Bauch eine klare Entscheidungsgrundlage hat, die die Commitments und Auswirkungen auf andere miteinbezieht. Aber er entscheidet. Nicht der Kopf! Dort ist die Software gespeichert, die Entscheidungsgrundlagen liefert. Das Betriebssystem sind jedoch die eigenen Werte und Erfolgsparamenter. Die Big Five for Life. Mit ihnen muss die Entscheidung kompatibel sein, mit nichts anderem.

Hierin steckt auch eine Erkenntnis fördernde Wirkung: Der Einsatz des Bauchgefühls, der Intuition, ist ein sicheres Verfahren, um herauszufinden, ob es ein echtes Big Five for Life ist, was wir verfolgen. Wenn du unsicher bist, ob es ein Big Five for Life ist, vertraue auf deine Intuition. Sie wird dich leiten. So hat es auch der Erfinder des ersten Wirkstoffs gegen die Kinderlähmung, Dr. Jonas Salk gemacht: Intuition will tell the thinking Mind where to look next. Oder auf deutsch:

Die Intuition sagt dem Verstand, wohin er als nächstes blicken soll.

Dr. Jonas Salk

2 Kommentare zu „Nach wessen Zeitplan leben wir?“

  1. Pingback: Uwe Alschner

  2. Pingback: Oliver Rumpf

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