»Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist.« Dieses Sprichwort aus China ist auf den ersten Blick ein typisches „Wort zum Sonntag“ – die Arbeit kann warten. Doch auch über diesen engeren Bezug hinaus ist viel Klarheit in diesem Wort enthalten. Zum Beispiel diese Mahnung: sei präsent in jedem Augenblick und erkenne das Besondere!
Arbeit ist in diesem Sinne als „Pflichterfüllung“ zu verstehen. Und jeder Mensch hat Pflichten zu erledigen, manchmal als Erwerbsarbeit und manchmal auch als gesetzliche Norm (z.B. Abgabe der Steuerklärung). Leicht kann es passieren, dass solche Aufgaben überbewertet werden.
Gerade im Umgang mit Kindern, wie in diesem Beispiel, aber auch in anderer Weise verlieren wir manchmal im Übereifer die Schönheiten des Augenblicks aus den Augen. Sitze ich beispielsweise vor meiner Steuererklärung, wenn eines meiner Kinder den Raum betritt und Aufmerksamkeit beansprucht, sollte ich sie ihm schenken, ansatt wütend auf das „Bitte nicht stören„-Schild an der Bürotür zu verweisen.
Nichts geschieht ohne Grund und so erinnert uns das Universum von Zeit zu Zeit zum Glück daran, dass selbst im stärksten Regenguss (oder bei der Abgabe der Steuererklärung) manchmal zeitgleich die Sonne scheint (oder das Kind erscheint) und den schönsten Regenbogen ans Firmament (bzw. ein Lachen auf das Kindergesicht) zaubert. Wir müssen nur bereit sein, die Schönheit des Augenblicks zu erkennen!
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Gerade ein Kind ist ein guter Entschleuniger. Seit meine Tochter auf der Welt ist sehe ich die Welt (wieder) mit anderen Augen. Natürlich bin ich manchmal müde und will nicht auf das eingehen, was sie als wichtig ansieht – Ich sehe also den Regenbogen vor lauter Steuerklärung nicht 🙂 Aber wenn ich bereit bin mir Zeit zu nehmen und genauer hinzuschauen, dann sehe ich es. Kinder sind in der Hinsicht toll.
Allerdings sollte jeder – auch die Menschen ohne Kinder – an der Fähigkeit „arbeiten“ wieder die Kleinigkeiten und Schönheit drumherum zu sehen. Das ist nämlich entscheiden für das Wohlempfinden. Und nicht die Arbeit non.stop…
was für ein schöner Vergleich – innehalten, ja