Ein Kalender voller MuSAMStage

»Wenn die Kinder rausgehen und glücklich sind, hat man das Beste getan.« Paul Maar
»Wenn die Kinder rausgehen und glücklich sind, hat man das Beste getan.« Paul Maar
„Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt … “ Wer kennt ihn nicht, den Refrain der deutschen Fassung des Lieds von der Sesamstrasse. Wie viele Lieder ist auch dieses auf Rhythmus und Reim ausgelegt. Daher lautet die fehlende Vokabel im Text hier leider nicht so, wie sie besser lauten sollte. Denn, wer nicht fragt, bleibt vor allem eines: ängstlich und unsicher.
Kinder stellen Fragen. Aus den Fragen eines Kindes kann man erkennen, wie es die Welt sieht. Und es lässt sich erahnen, wohin sich das Kind entwickeln will. Es ist wichtig, dass Kinder viele Fragen stellen. Also artikulieren. Denn nichts ist dramatischer, als Fragen eines Kindes, die es sich nicht zu äussern wagt.

Eine Frage ist für Kinder ein Ausdruck ihres Bedürfnisses nach Sicherheit. Kinder spüren Unsicherheit, denn sie sind alleine (noch) nicht lebensfähig. Was als Säugling völlig abhängt von Zuwendung durch Erwachsene, besonders die Mutter, entwickelt sich erst nach und nach zu einem selbständigen Menschen. Diese Selbst-Ständigkeit, also die Fähigkeit auch im übertragenen Sinne auf eigenen Füßen stehen und durchs Leben gehen zu können, will wachsen.
Wachstum braucht Bedingungen, die Wachstum ermöglichen. Sind die Bedingungen ungünstig, erschweren sie Wachstum und Entwicklung, oder – im schlimmsten Fall – verhindern sie sie ganz und gar. Vertrauen ist eine Grundbedingung für die Entwicklung von Kindern. Und dieses Vertrauen äussert sich auch darin, welche Art von Fragen Kinder artikulieren. Im Gegensatz zu jenen Fragen, die Kinder sich nicht zu stellen wagen. Je weniger Fragen ein Kind stellt, desto weniger vertrauensvoll blickt es in die Welt, wie sie sich ihm darstellt.
Wünschen sie sich also Fragen ihres Kindes. Denn dann wissen Sie, dass ihr Kind dabei ist, Sicherheit aufzubauen. Sicherheit, die es braucht, um seine Anlagen und Talente weiter gut entfalten und entwickeln zu können. Sicherheit, die ihr Kind spüren will.
Fragen sind Ausdruck einer Suche nach Selbst-Vertrauen, das sich ergibt, wenn die Antworten, die Kinder auf ihre Fragen erhalten, zu Erwartungen führen, die sich anschliessend durch eigene Erfahrungen bestätigen. Dann entsteht Selbst-Sicherheit, die zwingende Voraussetzung für Selbständigkeit, die unsere Kinder anstreben, um mutig und selbst-ständig durch ihre Welt zu gehen.
Wissen Sie, wie ihr Kind über den 21. Dezember denkt? Es hat ganz sicher Fragen zu diesem Datum. Schliesslich besteht die Gefahr, dass an diesem Tag die Welt untergeht. So jedenfalls empfinden viele Kinder. Auch wenn Sie mit Ihrem Kind noch nie über den 21.12.2012 gesprochen haben, hat es aus Gesprächen in der Schule, im Kindergarten oder aus vermeintlich humorvollen Beiträgen zum Thema Maya-Kalender im Radio oder im Fernsehen gehört, dass an diesem Tag nach einer Prophezeihung der Maya angeblich der Weltuntergang droht.
Ganz sicher wird dies ihr Kind bewegen. Sollte es Sie noch nicht danach gefragt haben, wäre das kein Gegenbeweis. Selbst wenn ihr Kind tatsächlich noch nichts von diesem Menetekel gehört haben sollte, wäre es sehr wahrscheinlich, dass sich das bis zum kommenden Freitag noch ändert.
Meine zehnjährige Tochter hat mich danach gefragt, und ich konnte spüren, wie sie auf der Suche nach Sicherheit und Vertrauen war. Zwar hatten ihre Lehrer bereits über das Thema gesprochen. Doch es war offensichtlich, dass es nicht ausreichte, um Vertrauen entstehen zu lassen. Meine Tochter wollte von mir wissen, ob ich die Meinung der Lehrer teile, oder ob die Welt vielleicht doch untergehen könnte.
Ein sehr lesenswerter Beitrag im Tagesspiegel hat mir geholfen, ihr zu erklären, was es mit dem Maya-Kalender auf sich hat. Dass die Maya drei verschiedene, sich wiederholende Kalender benutzt haben für unterschiedliche Zwecke, und dass am 21. Dezember der sehr seltene Fall eintritt, dass alle drei Kalender gleichzeitig zurück auf Null kommen, womit die Maya das Ende einer Ära verbunden haben. Das Ende einer Ära. Nicht den Untergang der Welt!
Denn die Maya hatten ein ausgeprägtes Bewusstsein für Zyklen und wiederkehrende Ereignisse. Sie wussten, dass jedem Ende einer neuer Anfang innewohnt. Und somit ist der 21. Dezember 2012 nicht das Ende der Welt, sondern der Beginn einer neuen Ära. Damit konnte meine Tochter etwas anfangen.
Aus Spaß habe ich ihr dann erzählt, dass es auch andere Kalender neben dem Maya-Kalender gibt. So etwa den Maar-Kalender. Benannt nach dem Bestseller-Autor und Sams-Erfinder Paul Maar. Dieser Maar-Kalender, ihr Kind kennt das bestimmt, ist deswegen besonders, weil seine Wochen voller Samstage Sams-Tage sind. Sie wissen nicht, was ein Sams-Tag ist? Lassen Sie es sich von ihrem Kind erklären: Ein Sams-Tag ist benannt nach dem Sams. Und das Sams verfügt über Wunschpunkte, mit denen man sich wünschen kann, was man möchte.
Was das Sams mit den Big Five for Life zu tun hat, wollen Sie wissen? Gut, dass Sie vertrauensvoll fragen: Um nicht Wünsche für sinnlose Dinge zu verplempern, ist es gut, wenn man weiss, was wirklich zählt im Leben. Die Big Five for Life sind das, was wirklich zählt im Leben. Sie werden in Museumstagen gemessen. Maar-Kalender und Big Five for Life zusammen ergeben einen Kalender voller MuSAMStage. Was für eine Safari des Lebens!

3 Kommentare zu „Ein Kalender voller MuSAMStage“

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