Nicht umkrempeln, aber anpacken – lebe deinen Traum!

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Sex sells, dreams no less! Die Gesetze der Medienwelt gelten universell. Mit nackter Haut auf der Titelseite wird oft und leicht Auflage gemacht. Um nicht zu schnell als „unseriös“ abgestempelt zu werden, wird hin und wieder mit verheissungsvollen Träumen gearbeitet, die sich kaum schlechter verkaufen. So hält es auch der Stern in dieser Woche: Ich lebe meinen Traum, erklärt sichtbar zufrieden das Ex-Model Jörg Steinmann vom Cover der Hamburger Illustrierten. Ein an sich spannender Titel für ein spannendes Thema als Lockstoff für hungrige Leser in nachrichtenarmer Zeit? Die Unterzeile des Beitrags schien alle Befürchtungen zu bestätigen: »Wie auch Sie Ihr Leben umkrempeln – und endlich zu sich selbst finden.« Oh weia!

Doch der Beitrag von Stern-Autorin Helen Bömelburg ist wirklich lesenswert und verrät echtes Interesse am Thema. Kein Wunder: die Autorin bekennt am Schluss, dass sie bald einen eigenen Traum erfüllen wird und einige Zeit in Südfrankreich zu leben gedenkt.
In ihrem Beitrag erzählt sie die Geschichten von zwei Männern und drei Frauen, die ihren Traum leben. Eingebettet in interessante Hintergrundrecherchen über die Psychologie des Menschen erfährt der Leser dabei, wie unterschiedlich die Motive sein können, weshalb Menschen sich auf den Weg zur Erfüllung ihrer Träume machen. Was nach außen hin als Umkrempeln erscheinen mag, ist aus der persönlichen Perspektive der einzelnen Personen viel mehr ein konsequentes Weitergehen des eigenen Weges. Wie etwa im Beispiel der Krankenschwester Anja Braune, die nach wie vor den selben Job ausübt – wenn auch heute nicht mehr an einem deutschen Krankenhaus, sondern weltweit in Diensten der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen.
Sehr überzeugend arbeitet der Artikel die Komponente der Individualität heraus, der jedem Traum und auch dem Weg der Realisierung innewohnt:
»Mein Leben ist wie ein großer Garten. Fremde oder falsche Ranken muss man zurückschneiden, die dürfen nicht wild wuchern. Ich allein entscheide, was dort wächst.« Auch wer keinen grünen Daumen besitzt, oder gärtnerisch ganz anders denkt, versteht, was Lotti Meier ausdrückt. Es ist die selbe Botschaft, wie jene der weisen Afrikanerin Ma Ma Gombe in der Safari des Lebens: »Es ist mein Bühnenstück. Ich allein führe Regie und entscheide, wer welche Rolle spielt.«
Die Big Five spielen in dem Beitrag auch eine Rolle, allerdings „nur“ bezogen auf das gleichnamige psychologische Persönlichkeitsmodell, was davon ausgeht, dass Menschen zu unterschiedlichen Teilen aus den „Großen Fünf“ Persönlichkeitsmerkmalen Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Neurotizismus, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit bestehen.
Genau wie im Big Five for Life Konzept geht jedoch auch diese Lehre davon aus, dass sich Erfolg „lernen“ lässt, notfalls durch wiederholte, kleine Schritte in die richtige Richtung.
Auch wenn Autorin Helen Bömelburg in ihrem Beitrag John Strelecky und sein Konzept nicht erwähnt, ist der Artikel vom selben Geist durchdrungen. „Sinn ist wichtiger als Wohlbefinden, auch wichtiger als momentanes Glück“, schreibt sie. Der Zweck Der Existenz ist genau das, was dem eigenen Leben Sinn stiftet und zu erfüllen wir berufen sind. Die Big Five for Life sind, im Unterschied zu „momentanem Glück“ das, was wirklich zählt im Leben. Um uns selbst zu finden, müssen wir unser Leben nicht umkrempeln, wie der Stern-Titel leicht reisserisch unterstellt. Aber wir sollten wissen, was wirklich zählt – und es konsequent anpacken. Die Wers, die uns dabei helfen können, sind stets in unserer Nähe!

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