Der gelbe Ferrari auf Amazon

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Bei aller Faszination, die das Big Five for Life Konzept auf viele Menschen ausstrahlt, werden immer wieder auch kritische Fragen geäussert, die sich auf die Qualität und Seriosität beziehen. Ich verstehe das sehr gut. Gerade dann, wenn sich Menschen nach intensiver Beschäftigung mit der Idee und eigenen positiven Erfahrungen darüber mit Freunden und Bekannten unterhalten. Gestern Abend hatte ich erneut Gelegenheit, solche Fragen zu beantworten. Ist es seriös, Menschen zu versprechen, dass sie erfolgreich werden ? Ist es erstrebenswert, Ziele zu verfolgen, die maximalistischer oder materialistischer Natur sind? Höher, schneller, weiter?
Ohne Anspruch auf die absolute Wahrheit zu erheben: ich bin sicher, dass die Antworten auf diese Fragen „nein“ lauten. Ganz sicher ist es jedenfalls nicht der Kern des Big Five for Life Konzeptes.

Im Gegenteil: Big Five for Life bedeutet, dass es keine allgemein gültige Definition dessen gibt, was Erfolg ist. Jeder Mensch entscheidet selbst, was er oder sie darunter versteht. Folglich kann es auch nicht sein, dass sich jemand für seine Big Five for Life rechtfertigen muss. Wer einen gelben Ferrari besitzen möchte und sicher ist, dass es zu dem gehört, was wirklich zählt in seinem Leben, kann das auf die eigene Liste setzen. Allerdings kann er nicht andere mit dieser Elle messen. Jedenfalls nicht unter Berufung auf das Big Five for Life Konzept.
Es ist eine große Herausforderung, aber es ist wichtig: soetwas wie gute oder bessere Big Five for Life gibt es nicht. Mutter Teresa war nicht erfolgreicher als Richard Branson, aber auch nicht umgekehrt. Und beide nicht besser als Lieschen Müller, die ihr ganzes Leben mit dem Dienst für Kinder, Eltern und Großeltern verbringen wollte. Alle haben das gemacht (oder tun es noch im Falle Bransons), was für sie persönlich wichtig war.
Big Five for Life ist in diesem Sinne Bestärkung für Lieschen Müller und Otto Normalverbraucher, dass es ok ist, im privaten Rahmen zu wirken. Wenn es das ist, was man wirklich will! Wenn man es nur tut, um anderen zu gefallen, oder den schönen Schein zu wahren, macht es aber keinen Sinn, solche lästigen Pflichten zu erfüllen. Daran erinnert uns das Bild vom Museumstag.
Wer sich vorstellt, dass am Ende des Lebens ein Museum errichtet würde, was das eigene Leben so zeigt, wie es war, versteht, dass es wichtig ist, die Zeit so zu verbringen, dass möglichst viele erfüllende Momente erlebt (und schliesslich ausgestellt) werden.

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Genau so verstehen es die Musiker der kanadischen Rock-Band Plead Guilty. Sie haben einen Song geschrieben, der das unterstreicht: wir sind nicht geboren, um die Augen (vor der Schönheit der Welt) zu verschliessen, sondern um Museumstage zu erleben. Und ein Museumstag ist ein Tag, an dem wir tun, was uns erfüllt. Ganz subjektiv. So sehen es Plead Guilty und so sieht es die Autorin Adriana Popescu.
Sie hat ein Buch geschrieben, in dem es um die „Lieblingsmomente“ geht, die das Leben liebenswert und besonders machen. Bilder, die wie aufgereiht an einer Schnur hängen, und die zeigen, wie Erfüllung aussieht. Adriana Popescu hat das Thema in eine Liebesgeschichte verpackt. Es ist wie mit dem gelben Ferrari: ich muss ihn nicht mögen, aber ich kann mich der Faszination kaum entziehen, die entsteht, wenn ein Mensch jeden Moment zu einem Lieblingsmoment macht! Gemeinsam mit dem Musiker Thomas Pegram hat sie sogar einen Soundtrack zu ihrem Buch produziert, der insofern sogar ein Novum darstellt und möglicherweise für viele Autoren und Musiker Anregungen bietet. Und so ist dieser Lieblingsmoment nicht nur ein Museumstag, sondern auch ein Vorbild für andere. Ich höre schon den nächsten Songtitel: Wer!

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1 Kommentar zu „Der gelbe Ferrari auf Amazon“

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