Eine Minute Erfolg – kann das genug sein?

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Seit geraumer Zeit veröffentliche ich auf der MyBigFive-Facebook-Seite tägliche Zitate mit einem Big Five for Life Bezug. Das scheint gut anzukommen, denn die Zahl der Fans steigt kontinuierlich, was mich mit Dankbarkeit erfüllt.
Es ist mein Anspruch, das Zitat nicht wahllos auszusuchen, sondern jeweils ein Zitat mit einem Bezug zum Tag der Veröffentlichung. Heute ist es der Todestag von Robert Browning. Von ihn stammt dieses Zitat: »Eine Minute Erfolg entschädigt für jahrelanges Scheitern.« Es hat zu spannenden Diskussionen auf der Facebook-Seite geführt.

Ich kann mir vorstellen, was dieses Zitat so schwierig macht. Die zeitliche Dimension, oder? „Eine Minute“ gegen „jahrelang„. Sehe ich das richtig?
Vielleicht hilft diese Betrachtung:
Erfolg ist das, was wirklich zählt. Also WIRKLICH. Jahrelang erreichst du es nicht, wahrscheinlich anfangs weil es dir nicht mal klar war, WAS wirklich zählt für dich. Das ist hier meiner Ansicht nach gemeint mit „Scheitern„. Würdest du es lieber NIE erreichen wollen, weil es zeitlich von kürzerer Dauer wäre als die „Fehlversuche“ zuvor? Ist es nur dann ein „Erfolg„, wenn etwas auch zeitlich mindestens von bestimmter Dauer wäre? Oder geht es um die Qualität, den Inhalt des angestrebten „Erfolgs“? Würdest du lieber nie wissen, wie es sich anfühlt, das erreicht zu haben, was dir wichtig ist? Was überhaupt ist die Zeit? Ist die Erfahrung vorbei, die Energie verloren, wenn der Moment vergangen ist? Oder kennst du Erfahrungen, in denen ein kostbarer Moment noch lange andauert, obwohl das damit verbundene Ereignis vergangen ist?
„Die Schöpfung ist wie eine Sinfonie“, sagt Willigis Jäger. Jeder Mensch, jedes Lebewesen ist eine Note in dieser Sinfonie. Die Note wird verklingen, aber die Musik geht weiter. Und die Note ist weiter unverzichtbarer Bestandteil des Ganzen. Sie ist nicht wegzudenken, ohne damit die Qualität des Ganzen zu verändern.
Der Erfolg ist wie eine Note in der Sinfonie. Auch wenn er nur eine Minute klingt, ist er doch auf ewig Teil des Ganzen. Nicht wegzudenken.
Tatsächlich ist damit aber das Scheitern selbst nicht das, wofür wir es halten. Manchmal sind es nur „Erinnerungen“ daran, nicht zu vergessen, was wirklich zählt. Und niemals aufzugeben. Nichts geschieht ohne Grund!

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