Die Erfüllung persönlicher Träume wird nicht selten als Egoismus abgetan. Insoweit wundert es nicht, dass Menschen, die das Big Five for Life Konzept nicht kennen, es als egoistisch bezeichnen, wenn sie die Kurzbeschreibung hören: Erfolg, wie du selbst Erfolg definierst.
Gerade in der Welt der Unternehmen gelten vordergründig andere Werte: Pflichterfüllung, Disziplin, Fleiß. Zumindest für die typischen Mitarbeiter der Durchschnitt AG. Innovative Konzepte wie das Big Five for Life Leadership-Prinzip gelten da häufig als wenig praktikabel und im besten Falle „exotisch„. Das zugrunde liegende Missverständnis will ich mit diesem Beitrag auflösen.
Auch wenn es im Einzelfall Situationen geben mag, in denen rasch klar ist, dass ein Big Five for Life Fan nach der Lektüre des Buches seine Ziele rein egoistisch versteht und John Strelecky als Kronzeugen für hedonistische Selbstverwirklichung missbraucht, ist das Konzept alles andere als das. Zwar ist die Erkenntnis dessen, was persönlich wirklich zählt im Leben ein zentraler Baustein. Doch es umfasst mehr als die Fixierung auf die eigenen Herzenswünsche. „Alles hängt mit allem zusammen„, sagt die weise Afrikanerin Ma Ma Gombe in der Safari des Lebens und benennt damit den zweiten Kernpunkt des Big Five for Life Konzeptes. Übertragen auf Leadership in der Wirtschaft wie in der Politik bedeutet dieser Satz: „es ist zentral, die Geschichte des anderen zu verstehen.“ so hat es die Journalistin Christiane Amanpour formuliert. Was die Tochter einer katholischen Britin und eines moslemischen Persers, die mit einem jüdischen Mann verheiratet ist, über die Lösung politischer Konflikte von Palästina über Iran bis zum Südafrika des Übergangs vom Apartheidsregime de Klerks zur ANC-Regierung Nelson Mandelas sagte, gilt in gleichem Maße für Unternehmen. Nur wenn die Mitarbeiter die Ziele, also die Big Five for Life des Unternehmers wie der Firma kennen und verstehen, werden sie bereit sein, sich selbst zu öffnen. Das aber ist zentral für den Erfolg des Unternehmens, weil kein Mitarbeiter dauerhaft gegen seine eigenen Werte arbeiten kann und am produktivsten ist, wenn eigene Ziele und jene des Teams/der Firma maximal harmonieren.
Es ist für jedes funktionierende Unternehmen erforderlich, „die Geschichte des anderen zu verstehen“, also ein Bewusstsein für die Big Five for Life aller beteiligten Personen und Organisationseinheiten zu kennen.
Möglicherweise wird zunächst die Furcht von Führungskräften sein, die das Konzept kennen lernen und Angst bekommt, dass ihnen ihr Verantwortungsbereich um die Ohren fliegt, weil „Anarchie“ ausbricht. Wir wissen, dass dies nur eine weitere Form der WSE-Krankheit ist, die dann die Führungskraft befällt und dagegen gibt es ein Heilmittel: den passenden WER, also einen internen oder externen Berater, der ähnliche Situationen bereits erlebt hat und mit Erfahrungen aushelfen kann.
Andererseits wird tatsächlich der eine oder andere Mitarbeiter die Ahnung bekommen, dass er/sie anders arbeiten möchte. Hier wird im begleitenden Coaching dieser Mitarbeiter sicherzustellen sein, dass sie Big Five for Life nicht als quick-fix sehen und vor ihrer eigenen Verantwortung davon laufen (die auch darin besteht, zu ehren, was war und welche Entscheidungen man getroffen hat). Es wird also darum gehen, im Verständnis der gegenseitigen Geschichte eine Änderung herbei zu führen, die für Unternehmen/Abteilung (und damit auch für die verantwortliche Führungskraft) wie für den betreffenden Mitarbeiter produktiv ist.
Zum anderen wird eine Wissensmanagement-Aufgabe für das Unternehmen anstehen. Also die personellen Ressourcen zu erkennen und zu steuern/zu begleiten. Semco, die Firma von Ricardo Semler, hat das so gelöst, dass sie die Einheiten selbst hat den Einstellungsprozess leiten lassen, nicht die Personalabteilung. Jeder konnte sich auf jede Stelle bewerben und die Teams haben dann die Entscheidung selbst getroffen.
Leadership, Führungsqualität, erfordert unbedingt Empathie und Verständnis für das, was wirklich zählt im Leben von Mitarbeitern wie von Führungskräften und Unternehmern. Was sollte an dieser Erkenntnis exotisch oder gar egoistisch sein?
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