Zehn Jahre Wikipedia war der Aufhänger für eine sehr interessante Sendung heute vormittag im Deutschlandfunk. Es ging um die Frage, aus welchen Quellen sich das Wissen zukünftiger Generationen speisen wird. Ob es reicht, „Informationspartikel“ im Internet anzuhäufen? Nicht erst der Beitrag von Erhard Eppler, der über sein Buch „Als Wahrheit verordnet wurde“ berichtete, machte deutlich, dass die Einordnung von Informationen in einen Kontext erst den Wert der Information selbst erschliesst.
Welches Wissen geben wir an unsere Kinder weiter?
Eppler hatte sich entschieden, der Abstraktion historischen Wissens (hier der NS-Zeit) durch einen persönlichen Erfahrungsbericht an seine Enkelin die Konkretisierung und Nutzbarkeit der Ereignisse entgegen zu wirken. Epplers Rolle in diesem Fall ist die eines klassischen WER. Wie wir von Ma Ma Gombe wissen, sind WERs ständig in unserer Nähe. Um ihr Wissen (was qualifizierbar ist und im Gegensatz zum anonymen Wikipedia-Autor auch glaubwürdig durch die Identität des WER) jedoch nutzen zu können, braucht es vor allem eines, über das John Strelecky gestern geschrieben hat und von dem im DLF-Beitrag keine Rede war:
Wir müssen wissen, was wir wollen, sonst ist alles (Fakten-)Wissen nur ein Beitrag zum Informations-Overkill, den Neil Postman bereits vor zwanzig Jahren postulierte. Wer seine Big Five vor Life kennt, kann nützliches von unnützem Wissen unterscheiden!