Vor 1446 Tagen hat meine Begegnung mit den Big Five for Life begonnen. Es waren seither 1446 Museumstage. Jeder einzelne. Und es kommen täglich weitere hinzu.
Nun beginnt ein neuer Abschnitt: Mehr als drei Jahre lang bin ich „die deutsche Stimme von John Strelecky“ gewesen. Ich habe mich nicht darum beworben. John Strelecky selbst hat es mir übertragen: zuerst die Verantwortung für die Übersetzung der Life Safari für die deutsche Hörbuchversion der Safari des Lebens. Dann die Stimme. »Mach‘ es selbst, Uwe! Es kommt auf die Energie an.« Das waren seine Worte. Schliesslich hat er mir auch die Verantwortung für die Entwicklung des Big Five for Life Konzeptes im deutschsprachigen Kulturraum übertragen. Nichts von dem habe ich aktiv angestrebt. Es ist mir „zugefallen“.
Nun, nach 1446 Tagen, beginnt ein neuer Abschnitt. John Strelecky hat entschieden, zukünftig andere Akzente zu setzen. Jeder Leser, der hier nach Informationen sucht, was John Strelecky künftig vorhat, den muss ich enttäuschen. Diese Informationen sind hier nicht zu finden. Ich weiß nicht, was John plant. In unseren Gesprächen, die wir geführt haben, hat sich John dazu nicht erklärt. Es blieb offen. Wer danach sucht, sollte sich direkt bei John Strelecky auf seiner amerikanischen Homepage erkundigen.
Die Entscheidung von John kam für mich überraschend. Nicht nur, weil John mir bis zuletzt bescheinigt hat, wie sehr er mit dem Transfer seines Konzeptes, mit der Anwendung des fiktiven Inhaltes auf konkrete Alltagssituationen, mit der Übersetzung aus einem unverkennbar amerikanischen Kontext in die deutsche Mentalitätswelt zufrieden war. Die Entscheidung kam auch deswegen überraschend, weil ich mir eine solche Trennung nicht habe vorstellen können. Drei Jahre lang und mehr habe ich nun einen erheblichen Teil meiner Zeit damit verbracht, das Konzept, wie es von John Strelecky in den Büchern beschrieben ist, zu verstehen und die Tiefen, die Details und die Anwendbarkeit auf den Alltag der Menschen, die davon im deutschsprachigen Kulturraum berührt werden, zu verdeutlichen. Diese Beschäftigung mit den Fragen und Hoffnungen vieler Menschen ist es gewesen, die die Zeit für mich zu ganz besonderen Erlebnissen in meinem persönlichen Museum haben werden lassen. Ich bin überzeugt, dass nicht nur John, sondern auch viele Menschen über diese Zeit gespürt haben, dass ich meine Arbeit gut mache. Deshalb ist Johns Entscheidung für mich so bedauerlich.
Ist damit eine Welt für mich zusammen gebrochen? Nein. Hat sich damit die Untauglichkeit des Konzeptes erwiesen? Überhaupt nicht.
Ich habe lange überlegt, wie ich mit dieser Entwicklung umgehen sollte. Klar, es war auch Schmerz im Spiel. Er ist der Autor und Urheber des Konzeptes, doch ich habe immerhin drei Jahre lang Tag und Nacht für die Big Five for Life Idee im deutschen Sprachraum gearbeitet. Noch ein Jahr zuvor bin ich persönlich tief von diesem Konzept spiritueller Nachhaltigkeit (»Alles hängt mit Allem zusammen«) berührt worden. Da tut es im ersten Moment weh, wenn eine so intensive Zusammenarbeit endet. Ich wäre unaufrichtig, wenn ich meine Verletzung zu leugnen versuchte. Doch John hat ein Recht darauf, seine Big Five for Life zu leben. Wer möchte ihm verwehren, seinen eigenen Weg zu gehen. Das kann und möchte ich nicht.
Damit jedoch ist das Konzept in seiner Tragweite und Tiefe für mich aber auch nicht hinfällig geworden. Es ist mir nach einigem Denken und Fühlen schnell klar geworden, dass ich nicht der einzige und erst recht nicht der erste bin, dem Schmerzvolles widerfahren wäre. Das Big Five for Life Konzept selbst hat in seinem Kern die Erfahrung großen Schmerzes und – sogar grausamer – Verletzung. Gegen das Schicksal von Ma Ma Gombe, ist meine Erfahrung tatsächlich ein Kinderspiel. Doch in diesem Schicksal der alten weisen Afrikanerin (sie schildert, wie sie durch Misshandlung ihres ersten Ehemannes eine Fehlgeburt erleidet) ist die Transformation und das Wachstum, ist die Erfüllung angelegt: Ma Ma Gombe schafft es, ihren Peiniger nicht zu hassen, sondern sich – durch den Schmerz – darauf zu besinnen, was wirklich zählt in ihrem Leben. Sie löst sich und geht ihren eigenen Weg.
Und das werde ich auch tun! So wie John seinen Weg geht.
Ich bin John Strelecky dankbar für eine wundervolle Zeit intensivster Zusammenarbeit! Ich habe viel lernen können, und deswegen gerne Zeit und Geld in den Aufbau der Big Five for Life Idee hier investiert. Über die Jahre habe ich dabei viele, viele Menschen direkt, und noch mehr Menschen indirekt auf ihrem Weg zu den Big Five for Life, zu dem, was wirklich zählt unterstützt. Das habe ich nicht alleine getan, sondern gemeinsam mit Partnern und Kollegen, die ähnlich inspiriert worden sind. Dennoch bin ich mir auch meines persönlichen Beitrages bewusst. John Strelecky ist im April 2010 erstmals in Deutschland gewesen, gemeinsam haben wir Veranstaltungen und Seminare in Berlin und Stuttgart mit fast 1000 Teilnehmern organisiert und durchgeführt.
In zahlreichen Seminaren, Workshops und Einzelcoachings haben seither viele, viele Menschen immer wieder meine Begleitung auf einem Abschnitt ihrer persönlichen Safari des Lebens gesucht. Diesen Menschen fühle ich mich verbunden!
Es gehört zu meinen Big Five for Life, Menschen, die danach suchen, als Mentor zur Verfügung zu stehen. Ich möchte diesen Menschen auch weiterhin dabei helfen, zu verstehen, welche Herausforderungen und Chancen das Leben bereit hält. Und zwar im Lichte des Big Five for Life Konzeptes selbst. Ich möchte ihnen nicht signalisieren: „war alles nicht so gemeint.“ Deswegen kann und möchte ich mich aus der Vermittlung des Big Five for Life Konzeptes auch nicht zurückziehen. Es besteht dazu auch keine Notwendigkeit. Ich gehöre zur ersten Generation der von John persönlich ausgebildeten, zertifizierten Big Five for Life Coaches. Es gibt sicher im deutschsprachigen Raum kaum einen Kollegen oder eine Kollegin, die sich tiefer und intensiver mit dem Konzept in der Zusammenarbeit mit Coachees beschäftigt hätte und mit Unternehmen, die sich für die mit dem Konzept verbundene Führungskultur interessieren.
Dankbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft. Ich bin John Strelecky sehr dankbar. Durch ihn ist das Konzept aufgeschrieben worden. Mithilfe zahlreicher Wers hat es sich in den letzten Jahren stetig weiter entwickelt. Auch wir, die Kollegen von Big Five for Life Deutschland und ich, haben Anteil an dieser Weiterentwicklung.
Es war bezogen auf Deutschland und Österreich vor allem eine qualitative Weiterentwicklung. Die Skepsis gegenüber „amerikanischen Konzepten“ ist hierzulande groß. Es war stets mein Ansinnen, die Qualität des Ansatzes, seine Leichtigkeit und Verständlichkeit für viele Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Vorbildung, zu sichern und weiterzuentwickeln. Auch um den Preis des schnellen Wachstums.
Tatsächlich wird mir sehr häufig von Klienten und Kollegen bescheinigt, dass mein Ansatz zur Anwendung dieses in so leichter Form kurzer Erzählungen daher kommenden Konzeptes in der Lage ist, „Welten zu verbinden und Brücken zu bauen“. Egal ob es Software-Entwickler sind oder Gerüstbauer, Akademiker oder Ungelernte: es ist mein Anspruch, die Menschen, mit denen ich arbeite, zu verstehen. Sie dort abzuholen, wo sie sich befinden. Nur dann, so bin ich überzeugt, kann ich Ihnen die volle Kraft dieses Konzeptes vermitteln.
Auch wenn nicht immer sofort klar ist, was die Bedeutung eines Ereignisses ist, so halte ich daran fest: nichts geschieht ohne Grund. Wir sind hier auf dieser Welt, um eine Aufgabe, einen Zweck der Existenz zu erfüllen. Das Leben erinnert uns stets daran. Und manchmal sind die Erinnerungen auch schmerzhaft. Doch sie helfen uns, den eigenen Weg zu gehen. Sie helfen uns, loszulassen, wenn die Zeit gekommen ist.
In diesem Geist möchte ich auch zukünftig arbeiten. Ich möchte mich darauf konzentrieren, die Nachhaltigkeit und Umsicht des Ansatzes noch deutlicher werden zu lassen. »Alles hängt mit allem zusammen« ist für mich nach wie vor einer der Kernpunkte auf dem Weg hin zu dem, was wirklich zählt. Ein klares Verständnis dieses Zusammenhangs ist Voraussetzung für die Entdeckung der eigenen Big Five for Life. Wer an diesem Zusammenhang interessiert ist, wird hier auch zukünftig Impulse erwarten können. Den Ehrentitel »Deutsche Stimme John Streleckys« werde ich zur Vermeidung von Missverständnissen nicht weiter führen. Aber den Anspruch, diesen Geist des Big Five for Life Konzeptes weiterhin zu verkörpern, also es auch selbst zu leben und auszufüllen, erfahrbar zu machen, kann und werde ich nicht aufgeben. Warum auch? Es geht weiter!