Es ist perfekt

Es ist perfekt! Mein Hörbuch ist perfekt! Wie bitte? Ist das nicht etwas großspurig, wird manche(r) beim Lesen dieser Zeilen denken. Doch es ist genau so wie es ist. Und es ist gut! Das Hörbuch, an dem ich einige Monate gearbeitet habe (zunächst an der Übersetzung des Inhalts ins Deutsche, dann in die Aufnahme und die Produktion) ist nun fertig. Es ist perfekt! Damit ist nicht gemeint, dass es nicht noch an der einen oder anderen Stelle verbesserungsfähig wäre. Aber es ist fertig. Und deswegen ist es perfekt. Für 19,95 Euro ist das Hörbuch nun erhältlich*. Es ist damit erst das zweite Hörbuch von John Strelecky überhaupt nach dem „Café am Rande der Welt“.

Aber es ist das erste deutschsprachige, was in der gesamten Produktionsphase eng mit dem Autor abgestimmt wurde. Von der Übersetzung einzelner Passagen über die Be-und Vertonung des Manuskriptes bis zur Umschlaggestaltung hat noch nie eine engere Kooperation zwischen John Strelevky und seinem deutschen Verlag gegeben. Schon allein deswegen ist es ein perfektes Hörbuch.
Wie erwähnt. Es könnte immer noch besser sein. Und mit mehr Erfahrung wäre es das auch. Aber jeder Versuch, es noch besser und noch etwas besser zu machen, erhöht die Gefahr, dass es auf dem Weg zur Fehlerlosigkeit unvollendet bleibt. Und das wäre ein Preis gewesen, den ich nicht zahlen wollte. Dann lieber ohne Gewähr auf Fehlerfreiheit und dafür abgeschlossen. Eben: perfekt.
Wie leicht kann es passieren, dass wir uns ein Ziel setzen und dann an unseren eigenen Ansprüchen scheitern. Oder gar nicht erst anfangen, weil uns die Furcht vor Fehlern oder der Anspruch eines goldenen Wurfes blockieren. In solchen Fällen, pflegte meine Großmutter zu sagen, war „der Wunsch Vater des Gedankens“. Ohne die Mutter, die Tat, wird aber die beste Idee nie Wirklichkeit werden.
In der „Safari des Lebens“ geht es übrigens genau darum auch. Schon im Vorwort lässt John Strelecky Ma Ma Gombe zitieren, was die Big Five for Life sind. Nämlich nichts weniger als „reale Möglichkeiten“, die jedoch zum Übergang in die Wirklichkeit unsere Hilfe brauchen. Unser Tun. Genau so auch im 23. Kapitel, als Jack und Gombe von Löwen verfolgt werden. Ohne die Tat wäre der reine Wunsch, am Leben zu bleiben, ein frommer, letzter Wunsch geblieben, bevor die Löwen angegriffen hätten. Jedoch hat die Weisheit Ma Ma Gombes, im richtigen Moment einen bewehrten, dornigen Schutzraum aus Ästen des „Katzenkralle“ genannten Weißdorns zu errichten, beiden das Leben gerettet. Nicht weil dieser Dornen-Iglu fehlerlos unüberwindbar war und dauerhaft hungrige Löwen abgeschreckt hätte. Sondern weil er perfekt insoweit war, dass in dem Moment alles zur Verfügung stehende Material genutzt wurde, was den Angriff der Löwen lange genug verzögerte bis sie die Witterung der Gnu-Herde aufnehmen konnten. Der Schutzraum, die Rettung, war damit perfekt!
Perfektion ist ein Fremdwort und es lässt sich auf vielerlei Art übersetzen. Für Boris Grundl bedeutet es „Werde der Beste, der du sein kannst“ Ergo: es geht immer noch besser, aber niemand ist fehlerlos. Deswegen ist es sinnlos, erst dann das Werk zu präsentieren, wenn es fehlerlos ist, weil das ein unerreichbarer Idealzustand ist.
Auch wirtschaftlich macht es keinen Sinn, die 100prozentige Zufriedenheit und Fehlerlosigkeit zum Maßstab zu machen, was der Italienische Nationalökonom Vilfredo Pareto nachgewiesen hat: sein nach ihm benanntes Pareto-Prinzip kennt heute jeder Student der Wirtschaftswissenschaften: 80 Prozent der Leistung werden mit 20 Prozent des Aufwandes erzeugt. 100 Prozent sind nahezu unerreichbar, weil der Aufwand für die restlichen 20 Prozent zwar mit 80 Prozent rechnerisch noch fassbar ist. Da jedoch der Aufwand exponentiell steigt, wird es um so aufwändiger (teurer und schwerer), je näher man dem ultimativen Ergebnis kommt. Es macht keinen Sinn, auch das letzte Prozent noch erreichen zu wollen, bevor man sich dem Urteil der Fachwelt stellt.
Genau so halte ich es mit meinem ersten Hörbuch. Es geht sicher noch besser, aber es ist das Beste, was unter diesen Unständen machbar war. Und es ist perfekt! Denn es ist „vollendet“, was es im lateinischen bedeutet.

*Das 2011 von Uwe Alschner in Abstimmung mit John Strelecky übersetzte und produzierte Hörbuch ist inzwischen leider nur noch antiquarisch erhältlich. 

1 Kommentar zu „Es ist perfekt“

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